Neue Sachspende für den Kinder- und Jugendtreff Hambühren
Unser Social Media Account und eine erschreckende Erkenntnis
Wir sind übers Wochenende unerwartet auf TikTok viral gegangen und haben hunderte Kommentare zum Thema Jugendtreff erhalten, die unter anderem betroffen machen (siehe Bild).
Klar wird: Es muss sich was tun, auch in Richtung Digitalisierung und Online Präsenz. Jugendtreffs haben online den Stempel weg langweilig, sanierungsbedürftig und uncool zu sein. Was oft mehr der Realität entspricht, als wir wahrhaben wollen. Wir zeigen, dass es auch anders geht und auch die Jugendarbeit im Jahr 2022 angekommen ist.
Zum Inhalt der Kommentare:
Das Thema Drogen und Alkohol ist bei Jugendlichen ein zentrales Thema in den sozialen Medien. Der Trend sich im Internet im Drogenrausch zu zeigen ist erschreckend breit vertreten. Eine Dokumentation von STRG F greift genau diese Problematik auf: https://www.youtube.com/c/STRGF.
Auch in den Kommentaren unter unserem Video ist dieses Thema am meisten vertreten. Es mangelt aus meiner Sicht an Aufklärung auf Augenhöhe und Fachkräften auf social Media.
Auch weil ich etliche Kommentare löschen musste, die auf den Discordserver „Jugendtreff“ hinwiesen. Discord ist eine Anwendung zur Kommunikation, ähnlich wie Teamspeak oder Skype. In diesem Chat werden Jugendliche dazu angestiftet freizügige Fotos zu senden, Drogen auszuprobieren, sich selbst zu verletzen oder sogar zum Suizid animiert werden. Die Konten der Betreiber dieses Servers wurden mehrfach gesperrt, die Abschaltung des Servers gelingt nicht. Ein Thema auf das ich erst durch unser TikTok Video aufmerksam geworden bin.
Man darf auch nicht vergessen, dass Social Media Apps ab 13 Jahren nutzbar sind. In der Realität werden sie schon viel früher genutzt. Ebenso werden Inhalte von TikTok und Instagram nicht selten auf YouTube gepostet.
Achten Sie deshalb bitte genau auf die Inhalte die ihr Kind konsumiert, weniger darauf welche App es nutzt.
Viele Jugendliche aus dem ländlichen Raum kommentierten, gar keine Angebote/Jugendtreffs nutzen zu können, weil es in ihrer Umgebung gar nicht existiert, oder sie kilometerweit fahren müssten.
Andere Kommentare waren von Jugendlichen, die ihre Traurigkeit zum Ausdruck gebracht haben, darüber, dass ihre Jugendtreffs wegen den oben genannten Problemen geschlossen wurden.
Wie gehen wir als Jugendpflege der Gemeinde Hambühren damit um?
Zunächst erschließen wir uns die digitalen Erlebniswelten Jugendlicher selber. Das heißt, wir nutzen dieselben Apps, verfolgen Trends und versuchen auf dem neusten Stand zu bleiben. Wir verbieten Jugendlichen die Nutzung digitaler Medien nicht, bleiben aber im Gespräch, fragen welche Inhalte gerade angesagt sind, welche Influencer oder Youtuber sie interessieren usw. Wichtig ist, lieber aufklären als verbieten. Denn diese Apps haben nicht nur Schattenseiten, sondern können bei verantwortungsvoller Nutzung auch viele Vorteile bieten.
Wenn Sie gerne mehr erfahren möchten oder sich ehrenamtlich mehr für die Jugend vor Ort engagieren möchten, kontaktieren Sie uns gerne!